Sonntag, 1. Januar 2023

Die Toilettenpapierpapprollengeschichte

 Die Geschichte der Toilettenpapierpapprolle

(oder) Was bleibt (mir) schon am Ende übrig?

HIER die Lesung des Autors


Tja , womit fange ich an? Dass Papier ein Naturprodukt ist und dafür Bäume gefällt werden müssen? Die Bäume dann fein säuberlich zerlegt und in ihre Bestandteile aufgelöst werden, um in der Papierfabrik diversen Behandlungen unterzogen zu werden, bevor sie zu fertigen Konsumartikeln verarbeitet sind und für den Verkauf bereit stehen? Ich weiß es doch auch nicht so genau. Ich denke die Ökobilanz ist diskutierbar und wird in dieser Gesellschaftsform zu keinem nutzbringenden Ergebnis führen….also sei es drum. Es geht ja auch um etwas ganz anderes. Wenn die zarte und weiche Deckschicht abgerollt ist und ihrem Zwecke gedient hat, bleibt sie einfach übrig...die Papprolle. Sie hatte über die Dauer ihrer Existenz eine tragende Rolle, die Rolle.



Sie bildete den Kern, sie gab Halt und Richtung vor und war exakt in ihren Maßen. Gemeinsam mit Kollegen ging sie auf Reisen. Landet schließlich in Regalen und muss sich am Ende auf den Abschluss der Reise vorbereiten. Sie weiß nicht wer sie mitnimmt, sie zu sich nach Hause holt , um sie an einem sicheren Örtchen aufzubewahren, bevor sie ihrer Bestimmung übergeben wird. Ist sie einmal angekommen am Örtchen, wird sie eingespannt, eingeklemmt oder einfach nur hingehängt. Was dann geschieht ist auch faszinierend, den jeder Besucher des Örtchens begrüßt sie mit Handschlag und ist für ihre Existenz ihrer Schichten total dankbar, weil es eben so nicht ohne sie geht. Zum Ende hin wird das Ganze nun immer schlanker, verliert an Gewicht und Menge. Das geht so lange bis eben nur der Kern übrig bleibt, der alles getragen hat und der, der ist nun über. Einfach über, nutzlos wie es aussieht. Keine Verwendung mehr in der heutigen Zeit...schade eigentlich...ist doch ein Naturprodukt, dafür starb ein Baum….hmmm. Früher wurden sie gesammelt von den Kindern, besonders vor Geburtstagen oder vor Weihnachten. Wozu? Na, zum Basteln...Serviettenringe für die Mutter zum Beispiel. Es gab eine Menge kreativer Ideen, was mit einer Papprolle alles machbar war. Heute aber, heute gibt es ein Phänomen….nicht nur, dass sie übrig bleibt: Nein, sie bleibt auch noch liegen!! Sie findet nicht einmal den Weg zur Pappverwertung, da der Weg zum Pappcontainer zu weit ist - ja , unglaublich. So weit rum gekommen im Leben, aber für den letzten Schritt langt es nicht.



Keiner fühlt sich verantwortlich, der Papprolle Respekt zu zollen und sie auf dem letzten Weg zu begleiten. Nun denn, ich sehe dich und danke dir, liebe Mutter Natur, das du immer hilfreich hinter meinem Rücken agiert hast.

Immer wieder geleite ich dich gerne auf deinem letzten Weg, liebe Toilettenpapierpapprolle.

Dein Peter ;-) PS.: Ich hab dich ja auch geholt!

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