Montag, 25. März 2013

7. Sich selbst lieben


Es wird oft gesagt, dass wir andere erst wahrhaft lieben können, wenn wir uns selbst lieben können. Aber was bedeutet das? Müssen wir uns nun ständig sagen: „Ich liebe mich“? Bedeutet Selbstliebe, mich mit Geschenken und besonderen Vergnügungen zu verwöhnen? Oder bedeutet es, selbstverliebt, selbstsüchtig und egoistisch zu werden? Glücklicherweise ist die Antwort auf alle diese Fragen „Nein“. Uns selbst zu lieben heißt, das Selbst zu kennen, zu verstehen und zu fördern. Wir müssen jemanden kennen, bevor wir unsere Liebe für ihn angemessen ausdrücken können. Und genau so ist es auch mit uns selbst. Wir müssen uns selbst kennen, wissen, wer wir wirklich sind: ein geistiges Wesen. Wenn wir erkennen, dass wir unwissend waren und der Illusion unterlegen haben, wir seien der Körper, dann wird augenblicklich klar, dass genau diese Illusion unsere Gedanken und Gefühle mit Angst und Ärger angefüllt hat, und wir sehen die vielen Formen des Leides, die wir uns selbst zugefügt haben. Dieses Verstehen unseres Selbst erlaubt uns, unser Bewusstsein zu transformieren und uns selbst die erste Form der Liebe zukommen zu lassen: die Selbstakzeptanz. Wir dürfen ohne Reue akzeptieren, wo wir jetzt stehen. Sich selbst zu lieben besteht auch in der Übung, sich selbst zu vergeben. Das bedeutet, all die Dinge, die wir in der Vergangenheit gedacht und getan haben, und die uns nun in der Gegenwart Leid bereiten, zu vergessen und loszulassen. Sich selbst zu akzeptieren und zu vergeben sind Handlungen der Liebe uns selbst gegenüber. Liebe für das Selbst heißt auch, für das Selbst zu sorgen. Und es zu fördern bedeutet, Zeit mit Meditation und spirituellem Studium zu verbringen; nicht den ganzen Tag, aber einige Zeit während des Tages. Erst wenn wir gelernt haben, die Liebe für uns selbst auf diese Art und Weise in uns zu erschaffen, wird die Liebe auch in unseren täglichen Beziehungen sichtbar werden. Und erst wenn sie sichtbar ist, wenn wir ihr Ausdruck verleihen, erst dann erkennen wir die Liebe. Liebe ist niemals statisch. Liebe handelt, Liebe tut, Liebe dehnt sich aus, berührt und transformiert.

Ÿ  Frage: Warum müssen wir erst uns selbst lieben können, bevor wir in der Lage sind, anderen gegenüber liebevoll zu sein?
Ÿ  Reflektion: Haben Sie einmal überlegt, warum es so schwierig ist, sich selbst zu lieben? Können Sie es erkennen?
Ÿ  Aktion: Welche praktischen Schritte könnten Sie unternehmen, um sich selbst zu zeigen, dass Sie sich lieben?

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