Zu hoffen, dass nichts Schlimmes passiert, ist nichts
anderes als die Angst maskiert als Hoffnung und darauf zu warten, das zu
bekommen was wir uns erhoffen, ist der Wunsch maskiert als Hoffnung. Wie auch
immer, es ist nicht einfach zu erkennen, dass alle Wünsche eigentlich nur das
Verschieben unseres Glückes ist. Dieses geschieht aus dem Glauben heraus, nur
wenn wir bekommen was wir wollen, wir wirklich glücklich sein können. Hoffen
heißt dann bestenfalls, dass wir heute für morgen leben und das bedeutet ja
nicht wirklich zu leben sondern eher das Leben zu vermeiden. Schlimmstenfalls
leben wir in der Zukunft, was eigentlich verrückt ist, da unmöglich.
Also gibt es überhaupt einen Moment in dem Hoffnung einen
Platz hat, einen Wert? Gibt es Zeiten in denen Hoffnung Stärke gibt? Manchmal
hören oder lesen wir von wahren Lebensgeschichten von denen , die in
unmöglichen , ja nahezu hoffnungslosen Situationen gestrandet sind. Vielleicht
auf See oder von Bergen gerettet zu werden. Da sagen sie dann oft:“ Es war die
Hoffnung, die uns am Leben hielt“. Aber in solchen Situationen ist Hoffnung
eigentlich der letzte aller möglichen Gedanken, die aufkommen nach dem alle anderen
Möglichkeiten der Flucht oder des Überlebens ausgeschöpft sind. Die Gedanken
der Hoffnung lindern dann das Gefühl der Hilflosigkeit.
Wann immer wir sagen oder es nur denken: “Ich hoffe…”,sollte
es uns aufmerksam werden lassen, ob wir wirklich alle Möglichkeiten
ausgeschöpft haben, um voranzukommen. Haben wir alle möglichen Perspektiven
durchleuchtet, die es uns ermöglichen
eine andere Bedeutung zu finden als diejenige, die das Gefühl der Hoffnungslosigkeit
auslöst.
Und dann gibt es da die Momente, an denen wir zu anderen sagen:
” Wir setzen alle Hoffnung in dich“. Das klingt total positiv, jedoch wenn es
dekodiert wird, deutet es nichts anderes als hohe Erwartungen, sprich Wünsche.
Wir können das alljährlich im Bereich des Sports beobachten, wenn wir kollektiv
auf den Erfolg der Sportler hoffen. Wenn sie dann unsere Hoffnungen nicht
erfüllen können, leiden wir persönlich emotional. Unsere Hoffnungen wurden
durch ihre Fehler weggewischt und wir leiden stellvertretend und verpassen
wieder unser eigenes Leben!
Wenn die Trümmerfrauen nicht die Hoffnung (Zuversicht )gehabt hätten,das ihre Arbeit eine bessere Welt erschafft, hätten sie diese Berge an Schutt niemals bewältigt.Wenn der Bauer nicht die Hoffnung hat,das seine Ernte guten Ertrag bringt ´,würde er niemals sein Feld bestellen.Wenn die Hoffnung nicht wäre,würde kein Bergungstrupp ausrücken.Wenn die Hoffnung nicht wäre, würde es keine Forschung in Richtung Heilung geben.Wenn die Hoffnung nicht wäre,würde sich niemand auf eine neue Stelle bewerben.
AntwortenLöschenWenn die Hoffnung nicht wäre, würden viele Menschen gar nicht mehr aufstehen.
Wenn es die Hoffnung nicht gäbe würde ich nach ihr suchen.
Natürlich gibt es auch bei der Hoffnung Varianten hinter denen man sich verstecken kann.Die gibt es auch bei der Liebe.Was ist nicht schon alles im Namen der Liebe geschehen.Oder im Namen des Glaubens,denken wir nur an die ganzen Kreuzzüge.
Glaube,Liebe,Hoffnung sind die Tugenden,die dem Menschen das Leben lebenswert machen.Man darf nur alle drei nicht für egoistische Motive missbrauchen.
Liebe Sigrid, die Zuversicht von der du in deinem Kommentar schreibst ist verbunden mit Handlungen, Zielen, innerer aktiver Motivation. Solange Menschen aktiv sind, hat der Blick nach vorn mehr mit Zuversicht als mit Hoffnung zu tun. Wenn du dir meinen obigen Text anschaust , siehst du, dass die Hoffnung am Beispiel der Sportler eher eine inaktive ist.
AntwortenLöschenKommen wir in die Handlung wird aus inaktiv - aktiv und dann wird aus Hoffnung - Zuversicht.
Danke für deinen Kommentar.
Ich habe auch länger über die Beiträge hier nachgedacht, mich auch herausgefordert gefühlt, über mein Vertändnis von Hoffnung nachzudenken, weil mich der Gedanke "Hoffnung ist Krankheit" geärgert hat. Ist etwas länger geworden, daher hab ich es auf meinem Blog veröeffentlicht:
AntwortenLöschenhttp://blogmatthiasjung.wordpress.com/2012/08/07/hoffnung-zwischen-vision-vertrostung-und-versonnenheit/
Viele Grüße, Matthias