Donnerstag, 11. August 2011

Die perfekte Beziehung

Diesen wunderbaren Text habe ich bei Frank Kinslow gefunden (schaut mal selbst...da gibt es mehr: www.quantenheilung.info). Ich hatte das Gefühl, er passt sehr gut auf meine Blog Seite.

Am Anfang …… war das Wort … und das Wort war Liebe – bedingungslose, grenzenlose Liebe. Dann erschuf der Eine aus Liebe die Vielen. Der Liebe wurde Gestalt verliehen und die Schöpfung geboren. Diese Vollkommenheit zersplitterte in unzählige Varianten ihrer Selbst – jeder Splitter ist getrennt und dabei doch ganz. Die Liebe erkannte die Vielfalt und nannte sie Selbst. Jedes Selbst erschien nach außen einzigartig und doch waren sie alle aus der gleichen, alles durchdringenden Essenz geboren. Vom kleinsten subatomaren Erzittern bis hin zu der stillen Kraft rotierender Galaxien war der Kosmos von unendlichen, makellosen Ausdrücken seines Selbst durchdrungen.Heute …… ist unsere Welt, eines jeden Welt, vollgestopft mit Dingen. Jeder Gedanke und jede Emotion, Freund und Feind, Berg, Mücke und das kalte Stück Pizza sind Ausdruck des aus Liebe geborenen Selbst. Das Problem ist, dass die meisten von uns das nicht erkennen. Sie sehen nur die Splitter, aber übersehen die Liebe, die sich darin verbirgt.Was geschieht eigentlich, wenn wir jemanden kennen lernen und uns verlieben?
Das hängt ganz davon ab, auf welche Art wir uns verlieben, denn Liebe kennt zwei Gestalten: Die Liebe unseres Ichs und unseres Selbst. Ich ist all das, was einen Menschen zum Individuum macht. Ich besteht aus Gedanken und Gefühlen, Erfahrungen, Erinnerungen, Hoffnungen und Ängsten. Die Liebe unseres Ichs ist an Bedingungen geknüpft und verändert sich mit ihnen.
Unser Selbst ist der unveränderliche Teil; es ist immer da und begleitet uns – in der Kindheit und als Erwachsener, es unterstützt alles, was wir sind, ohne es zu beein-trächtigen. Unser Selbst ist Ausdruck unserer Liebe, aber nicht auf uns beschränkt. Die Liebe unseres Selbst ist die Einheit in der Vielfalt. Sie ist bedingungslos.
Unser Selbst liebt ohne Grund, während unser Ich nach dem Warum fragt. Wenn wir uns verlieben, dann tut es das Ich. Wenn unser Ich in Liebe entbrennt, verschlingt es alles und kann doch nur Mittelmaß sein. Warum? Warum ist das der Lauf der Dinge? Wie lange eine Beziehung auch anhält, den Liebessturm der ersten Tage werden wir nie wieder erleben.
Wenn wir an das Ich-Bild von uns selbst glauben, sind wir getrennt von allem, was wir als anders wahrnehmen, und blind für die vereinende Liebe, die allem innewohnt. Wir sehen die anderen nicht so, wie sie sind. Wir sehen den Anderen so, wie wir ihn sehen wollen. Während wir ein Bild des Anderen erschaffen, erschafft der Andere ein Bild von uns. Wie zwei Puppenspieler, die unermüdlich an den Fäden ihrer Puppen ziehen, sind wir so beschäftigt, dass wir den anderen Puppenspieler niemals „erkennen“.
Krishnamurti sagt, dass Beziehungen zwischen zwei Bildern entstehen, die der Ver-stand erschaffen hat. Jedes dieser Bilder hat seine eigenen Bedürfnisse und Wünsche. Sie haben ihre eigenen Ziele und leben isoliert voneinander, jedes in seiner eigenen Welt, und finden Trost in der vermeintlichen Übereinstimmung. „Die Bilder laufen
parallel wie nebeneinander verlaufende Schienen, die sich niemals treffen können, außer vielleicht bei der körperlichen Liebe ... Was für eine Tragödie.“
Die meisten Menschen führen Beziehungen, weil sie Liebe oder Freundschaft, Schutz, Geld, Abwechslung oder Abenteuer, geistige Herausforderungen oder körperliches Vergnügen suchen. Beziehungen existieren aber nicht nur um des selbstsüchtigen Gewinns willen, sondern das Gegenteil ist der Fall. Beziehungen ziehen ihre Kraft nicht aus mehr Geld, mehr Kontrolle oder mehr Zeit. Sie ziehen nicht einmal ihre Berechtigung, wie allgemein angenommen, aus der Intensität der Liebe zwischen zwei Menschen. Eckhart Tolle hat den Nagel auf den Kopf getroffen, als er sagte: „Eine Beziehung soll gewahr machen – nicht glücklich.“ Beziehungen sind die perfekte Gelegenheit, unseres Selbst gewahr zu werden.
Die kokettierende, an Bedingungen geknüpfte Liebe kann keinen Bestand haben. Wir können uns nicht dem Trugbild einer bedingenden Liebe hingeben, wenn die univer-selle Liebe nur einen Herzschlag entfernt ist. Unser Selbst wird das nicht zulassen, irgendetwas wird immer schief gehen. Wenn das geschieht, dann wachen wir auf. Und dann versuchen wir normalerweise, das offensichtliche Problem zu lösen. Zu erwachen ist gut, das Problem zu lösen ist jedoch keine Lösung. Probleme in Ich-Beziehungen lösen zu wollen, führt nur zu weiteren Problemen, die ebenfalls gelöst werden müssen. Haben Sie diese Erfahrung nicht auch schon gemacht? Wir können ein Trugbild nicht mit einem Trugschluss retten.
Wir geben uns also der Illusion hin, dass die Beziehung gerettet werden muss – das ist unser eigentliches Problem. Wir wollen Dinge perfekt machen, obwohl sie es in Wahrheit schon längst sind. Es geht hier nicht darum, ob das Glas halb voll oder halb leer ist. Es geht um eine grundlegende und tief gehende Veränderung unserer Sichtweise. Dann erwächst aus unserem Ich-Bewusstsein Selbst-Gewahrsein. Die vollkommene Liebe erschuf jedes Selbst in vollkommener Harmonie mit jedem anderen Selbst. Dessen gewahr zu sein, bringt die vollkommene Freiheit zu lieben hervor.
Unsere Aufgabe in einer Beziehung ist es, Verantwortung für unser Gewahrsein zu übernehmen. Der Rest kommt von ganz alleine. Wir müssen gewahr sein, das ist alles. Ganz einfach. Die vollkommene Beziehung beginnt und endet mit dem Gewahrsein des Selbst. Wenn dieses Gewahrsein erwacht, treffen sich die „Schienen“ nicht am Horizont, sondern direkt vor uns, und Liebe funkelt auf der glänzenden Oberfläche unseres Selbst.

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